Unter dem Begriff Kaltmischgut wird eine ganze Reihe von Produkten angeboten.
- „klassisches“ Kaltmischgut mit Fluxölen
wodurch die Viskosität durch Zusatz von schwerflüchtigen weichmachenden Fluxölen auf Mineralölbasis herabgesetzt ist. Dadurch lässt sich die Verarbeitbarkeit bei niedrigen Temperaturen erleichtern. Diese Produkte gibt es bei den meisten Heißmischanlagen als sog. Wintermischgut als lose Ware, aber auch von diversen Anbietern auch in PE-Säcken, Eimern oder als Big-Bag‘s. Bei Regen und im Wasser können diese Produkte nur sehr eingeschränkt angewandt werden, da durch auswaschen der Öle ggf. Umweltschäden oder andere Unfälle durch Ölflächen entstehen können.
Das hier verwendete Bindemittel aus Fluxbitumen darf auch bis zu 30 % Wasser beinhalten.
In der DIN 1995-4 heißt es: Kaltbitumen ist insbesondere zur Herstellung von Mischgut für sofortigen Einbau oder für kurzfristige Lagerung bestimmt.
Dennoch kann man sagen, dass diese Produkte gut lagerfähig sind. Als loses Haufwerk gelagert, bildet sich oberflächlich eine harte Kruste die das weitere Verfestigen der unteren Schichten verhindert. Eimerware kann sogar bis zu 2 Jahren gelagert werden. Nur bei PE-Säcken auf Paletten gibt es aufgrund Auflast eine wesentlich verkürzte Lagerdauer von teilweise unter 6 Monaten.
- modifiziertes Kaltmischgut als Sack- und später als Eimerware
ggf. mit Haftzusätzen entsprechen im groben den unter Punkt 1 genannten Mischgütern wobei hier zusätzlich Additive zur Verbesserung der Haftfähigkeit zugegeben werden.
- „lösemittelhaltiges“ Kaltmischgut
Ab den 80er Jahre des letzten Jahrhunderts kamen dann die ersten „höherwertigen“ Kaltmischgüter auf den Markt. Durch die Verwendung von Straßenbaunormbitumen und dem Einsatz von Additiven sowie leichtflüchtigen Lösemitteln wurde eine Produktqualität erreicht welche zum einen, eine lange Lagerfähigkeit und dauerhaftere Reparaturen ermöglichte.
Zum anderen konnten diese Produkte auch ganzjährig im vorgewärmten Zustand bis etwa -5°C angewandt werden. Bei höheren Belastungen wird die Verwendung von „Haftklebern“ durch die Anbieter unbedingt empfohlen. Diese Produkte können jedoch nur bis zu Schichtstärken von etwa 50mm verbaut werden, da die verwendeten Lösemittel nicht mehr ausdiffundieren können und tiefere Schichten weich bleiben.